Verteilt an alle Haushalte der Stadt Osterode am Harz
Kommunalpolitik ohne die Fesseln einer Bundes- und Landespartei
Die FWG ist eine von weit über 700 Wählergemeinschaften in der Bundesrepublik Deutschland. In Osterode haben
sich in der FWG Bürger zusammengeschlossen, um einen gemeinsamen Wahlvorschlag vorzulegen, dem Sie bei
der Kommunalwahl am 10. September ihre Stimme geben können.
Uns allen ist gemeinsam, dass wir uns
für Politik interessieren, und uns selbst engagieren wollen. Wir haben uns aber ganz bewusst dagegen entschieden, dies
bei einer der großen oder kleinen Volksparteien zu tun, die auch auf Bundes- und Landesebene antreten, wir fühlen uns dort nicht geborgen.
Unser Interesse gilt ausschließlich unserem direkten Lebensumfeld, den Schulen, den Kindergärten, der Jugendarbeit, unserer direkt erlebbaren
Heimat, den kommunalen Finanzen, den Gebühren für Abwasser, Abfall, Friedhöfe usw.
Wir glauben, dass es in
Osterode Bedarf gerade für unsere FWG gibt, und dass wir uns in wesentlichen Dingen scharf von unseren Mitbewerbern um kommunale
Mandate unterscheiden. Wir wollen auch gegen Widerstände und ohne Rücksicht auf vermutete Wahlergebnisse umsetzbare Lösungen
erarbeiten, Klartext reden und kontroverse Diskussionen anregen. Leere öffentliche Kassen, der Bevölkerungsrückgang: Um strukturelle
Änderungen kommen wir nicht herum.
Entscheidungen "von oben herab" lehnen wir dabei ab, die von uns
vorgeschlagenen Lösungen erläutern wir öffentlich ergebnisoffen und nachvollziehbar, unsere Internetseite www.fwg-osterode.de ist
im kommunalpolitischen Raum bundesweit wahrscheinlich einmalig, in Osterode sowieso. Wir suchen das Gespräch, externer Sachverstand ist
uns hochwillkommen, wir können zuhören. Nur so lassen sich Lösungen erarbeiten, die wirklich funktionieren. Zum Schluss allerdings werden
wir versuchen, dass von uns als richtig erkannte auch gegen Widerstände durchzusetzen: Wir sehen uns als politische
Entscheider, nicht als Verwalter.
Unsere Aussagen zur Stadt Osterode
"Sie kennen wohl die Wahrheit und
sprechen Sie auch aus, ich will die Wahrheit aber gar nicht wissen", so kürzlich ein Einwohner zu einem FWG-Vertreter. Dieser glückliche
Mensch könnte in der Stadt sogar SPD oder FDP wählen. Die Haushalts-Bilanz der letzten fünf Jahre fällt jedenfalls verheerend aus. Auch wir
von der FWG würden die Wahrheit am liebsten gar nicht wissen, denn es lässt sich ja gut leben in der Stadt mit zahlreichen sehr
erschwinglichen öffentlichen Angeboten, leider setzt aber verantwortungsvolle Ratspolitik eine saubere Analyse der Fakten voraus.
Reiche Stadt, hohe Schulden
Der Bund der Steuerzahler wies kürzlich im Harzkurier unter
der Überschrift "Rote Laterne für Städte der Region" darauf hin, dass Osterode unter den 70 untersuchten mittelgroßen niedersächsischen
Gemeinden mit 20-50 000 Einwohnern bei den Schulden mit etwa 2000 Euro je Einwohner den drittletzten Platz belegt (Platz 68 von 70),
nur Hann. Münden und Northeim haben noch mehr Schulden als wir.
Hohe und niedrige Schulden sind nach Ansicht des
Steuerzahlerbundes nicht nur auf die unterschiedliche Wirtschaftskraft der Städte und Gemeinden zurückzuführen. Sie seien auch ein Zeichen
dafür, wie verantwortungsvoll die Haushaltspolitik betrieben werde.
An einer zu geringen Wirtschaftskraft leidet
Osterode jedenfalls definitiv nicht. Aus einer Übersicht des niedersächsischen Landesamtes für Statistik für das Jahr 2004 ergibt sich, dass bei
den oben erwähnten mittelgroßen Städten und Gemeinden in Niedersachsen Osterode bei den
Steuereinnahmen Platz 9, bei den Gewerbesteuereinnahmen sogar einen sagenhaften Platz 5 belegt.
Osterode ist einwohnerbezogen
eine der wirtschaftsstärksten Gemeinden in Niedersachsen mit einem der höchsten Schuldenstände.
Verliererbilanz
Die Bilanz von SPD und FDP im Stadtrat, die den Haushalt zu verantworten haben, ist eine Verliererbilanz. Nach dem letzten
ausgeglichenen Haushalt 2000 startete man in die Wahlperiode mit einem strukturellen Defizit von 1, 5 Mio. Euro für das Jahr 2001, 2006
wurden 5,6 Mio. Euro veranschlagt - dies war das höchste Defizit in der Geschichte der Stadt, welches im Nachtrag 2006 dann durch weitere
Mehreinnahmen bei der Gewerbesteuer von 2 Mio. Euro auf 4,7 Mio. Euro absank - immer noch Rekord. Betrug die Gewerbesteuereinnahme
im Haushalt 2001 noch 8,8 Mio. Euro, so sind mittlerweile 13 Mio. Euro veranschlagt, ebenfalls Rekord. Aufgrund der weit über dem
niedersächsischen Durchschnitt liegenden Steuereinnahmen erhält Osterode erstmals keine Schlüsselzuweisungen mehr, sondern muss in
den niedersächsischen Finanzausgleich sogar 600 000 Euro einzahlen. Dazu kommen als Sahnehäubchen noch 5,8 Mio. Euro von
Harzenergie, allein dies entspricht fast den gesamten Einnahmen der Samtgemeinde Walkenried. Und dies alles bei einem Rekorddefizit.
Dass die Verwaltung und der Sprecher der SPD-Mehrheitsfraktion sich auf der letzten Ratssitzung selbst attestierten, eine
"solide Finanzwirtschaft" zu betreiben, man sei "auf dem richtigen Weg", bewerteten wir auf unserer Internetseite daher
als "skurril und kabarettreif", diese Leute, so die FWG in einem Kommentar, "brauchen Hilfe".
Mut zu
Entscheidungen
Es allen recht zu tun, ist eine Kunst, die niemand kann.
Wer das in der Politik wirklich versucht - und das ist unserer Ansicht nach der
eigentliche Grund für das Haushaltsdesaster - steht schnell vor einem Scherbenhaufen
und ruiniert im übrigen die Zukunft unserer Kinder. Die werden nicht mehr gestalten können, sondern nur
noch die Schulden ihrer Eltern abzutragen haben.
Unser Ansatz ist ein ganz anderer, wir haben es oben
erwähnt: Sorgfältig die Probleme analysieren, gerechte Lösungen erarbeiten, ergebnisoffen informieren und zuhören, die Einwohner
überzeugen. Dann - und nur dann - sind auch schmerzhafte Maßnahmen vermittelbar und durchsetzbar.
Schulentwicklung
Wir möchten unseren Politikansatz nur an einem einzigen Beispiel deutlich machen, nämlich der von
uns im Januar 2005 im Rat erfolglos (wir blieben damit mutterseelenallein) beantragten Zusammenlegung der Grundschulen Dorste und Förste
am Standort Förste bei Schließung der Dorster Grundschule.
In Dorste wurden Unterschriften für den
Erhalt der dortigen Grundschule gesammelt, die Dorster wollen ihre Schule behalten. Das ist
verständlich. Es geht aber aus Sicht der FWG vorrangig um die Ausbildung der Grundschüler. Diese werden derzeit in Dorste in kombinierten
Klassen unterrichtet, während in Förste Schulraum leer steht. Eine detaillierte Analyse, die wir im
Januar 2005 auf der Website der FWG veröffentlicht haben, zeigt zudem, dass bei einer Beschulung der Dorster Schüler in Förste die
Klassenfrequenzen dort deutlich sinken würden (auf im Mittel 20 Schüler pro Klasse!), da dann dort
mehr Klassen eingerichtet werden würden. Zudem wären mehr Arbeitsgemeinschaften möglich.
Bei Schließung der Dorster Schule entfielen
dort die Bewirtschaftungskosten, die Schule im Einzugsbereich von Göttingen wäre vermutlich sogar gut verwertbar. Beließe man auch nur
einen Teil dieser Erträge im System der Grundschulen, so hätte man als Folge des Schülerrückganges sogar
eine "Demographie-Rendite" erwirtschaft.
Wir empfehlen allen Dorstern, die sich per Unterschrift für den Erhalt der dortigen Grundschule
ausgesprochen haben, sich diese Ratsrede der FWG vom 25. 1. 2005 auf unserer Website anzusehen (oder fragen Sie in
yahoo.de nach "kombinierte Klasse Dorste"). Wir sind fest überzeugt, viele dann von unserem Vorschlag überzeugt zu haben, die Eltern der
betroffenen Grundschüler sowieso. Das ist unser Ansatz, Politik zu machen!
Was der Landkreis im Zuge der
Abschaffung der Orientierungsstufen bei den weiterführenden Schulen längst erledigt hat, nämlich ein mittelfristig zukunftssicheres System der
Beschulung aufzubauen und auf die zurückgehenden Schülerzahlen zu reagieren, damit hat die Stadt Osterode
noch nicht einmal angefangen.
Straßenbeleuchtung
Wir
versprechen Ihnen, auch weiterhin auf Ihre Steuern und Abgaben aufzupassen, unsere Kandidaten verfügen über den entsprechenden
Sachverstand. Auch dafür nur ein Beispiel, welches wir Ihnen nahe legen,
unsere Bemühungen im Bereich der Straßenbeleuchtung (fragen Sie in Google nach
"Straßenbeleuchtung Osterode"). Nach umfangreichen Recherchen und
Kennziffernvergleichen sowie nach Aussagen des Rechnungsprüfungsamtes ließen
sich 200 000 Euro jährlich einsparen, wenn man die Straßenbeleuchtungsanlage
wieder auf die Stadt Osterode übertragen würde, derzeit gehört sie Harzenergie.
Nach unserem Kennziffervergleich mit der Stadt Herzberg wird mittlerweile der
laufende Betrieb der Anlage durch Verwaltung und Harzenergie gründlich auf
Einsparpotentiale durchleuchtet, einiges davon wurde bereits umgesetzt.
Unsere Aussagen zum Landkreis Osterode
Auf Kreisebene steht für die FWG
fest, dass in einem finanzschwachen Landkreis wie dem unseren und
einem bis auf das Skelett abgemagerten Kreishaushalt der Phantasie sowohl auf der
Einnahme- als auch auf der Ausgabenseite Grenzen gesetzt sind. Wir
sind froh, dass der Landkreis in dieser Wahlperiode mit dem Höhleninfozentrum
in Bad Grund und dem Museum im Zisterzienserkloster Walkenried Akzente setzen
konnte, die wir nun auch zum Erfolg mit Ausstrahlung, d. h. möglichst vielen
Dienstleistungsarbeitsplätzen führen wollen. Wir hoffen dabei auch auf private Initiative im Hotel- und
Gaststättenbereich. Einem bürgerfernen Großkreis mit wahrscheinlich
parteinahen Referenten stehen wir dagegen überaus skeptisch gegenüber,
zumal es Beispiele dafür gibt, dass derartige Großstrukturen schnell ein
Eigenleben entfalten und dann sehr teuer werden können. Das eigentliche
Potential für weitere Kostensenkungen bzw. verbesserte Aufgabenerfüllung sowie
der Rückgewinnung von gestalterischen Möglichkeiten sehen wir bei einem
Landkreis, der mit 80 000 Einwohnern kleiner ist als eine Großstadt, und auf
seinem Gebiet sieben eigenständige Städte- und Samtgemeinden aufweist, in der weiteren Suche nach Kooperationsmöglichkeiten
zwischen den kreisangehörigen Gemeinden.
Unsere Prioritäten
Unsere Prioritäten liegen im Bereich Kinder und Jugendliche, sie liegen bei den jungen Familien. Das sind auch die Prioritäten der
Großeltern, der älteren Menschen. Kinder sind unser größter Schatz, sie sind die Zukunft. Wir
wollen Osterode zu einer Stadt der Generationen weiterentwickeln. Wir stehen
für Sparsamkeit und Effizienz, im Kreise unserer Kandidaten ist auch der Wille
und der Sachverstand repräsentiert, den Dingen betriebswirtschaftlich anhand
gründlicher, detaillierter Analysen auf den Grund zu gehen und umsetzbare
Vorschläge zu erarbeiten. Wir machen keine Fundamentalopposition, wir
verfügen über die Fähigkeit zum Kompromiss, wir wollen gestalten. Aber nicht um
jeden Preis: Wer mit uns koalieren will, entscheidet sich damit für
gestalten statt verwalten.Es muss sich was bewegen in der Stadt!
Wir haben bei der Sammlung der Unterstützungsunterschriften viele Gespräche geführt. Wir haben
dabei wertvolle Anregungen für unsere Arbeit, aber auch einen Eindruck von der
Stimmung in der Stadt und im Landkreis bekommen. Sollten wir wieder Mandate in
Stadt und Landkreis erringen, wird dies mit Sicherheit in unsere Arbeit
einfließen.
Jetzt erst recht!
Nach der für uns nicht nachvollziehbaren Entscheidung der Wahlausschüsse bei Stadt
und Landkreis, uns als drittstärkste politische Kraft in der Stadt
Osterode nicht von der Sammlung von Unterstützungsunterschriften zu befreien, und damit unseren Wahlantritt bereits im Vorfeld zu behindern,
lautet unser Wahlkampfmotto:
Jetzt erst recht!
Anmerkung der Redaktion: Ihre Meinung (Leserbrief) interessiert uns, für
Hinweise sind wir dankbar. Die Druckversion
dieses Artikels enthält weitere Kontaktmöglichkeiten.