"Die Bilanz der SPD/FDP Mehrheit im Osteroder
Stadtrat ist eine Verliererbilanz". Zu diesem Ergebnis kommt die FWG Osterode in einer Vorschau auf die
Aufgaben der kommenden Wahlperiode. Unter den 70 vom Bund der Steuerzahler untersuchten mittelgroßen
Gemeinden in Niedersachsen habe Osterode einwohnerbezogen den dritthöchsten Schuldenstand,
bei den Steuereinnahmen dagegen belege man für das Jahr 2004 Platz neun, bei der Gewerbesteuer sogar
einen sagenhaften Platz 5. "Osterode ist eine der wirtschaftsstärksten Gemeinden in Niedersachsen mit
einem der höchsten Schuldenstände", so die FWG. Habe man die abgelaufene Wahlperiode mit
einem praktisch ausgeglichen Haushalt begonnen, so fahre man mittlerweile ein historisches Rekorddefizit von
4,7 Millionen Euro, während sich die Gewerbesteuereinnahmen in diesem Zeitraum von 8,8 Millionen
Euro auf 13 Millionen Euro erhöht hätten. Dazu kämen als "Sahnehäubchen" noch 5,8 Millionen Euro
Einnahmen von Harzenergie, allein diese entspräche fast den gesamten Einnahmen der
Samtgemeinde Walkenried im Verwaltungshaushalt. Aufgrund von einwohnerbezogen weit über dem
niedersächsischen Durchschnitt liegenden Einnahmen zahle Osterode erstmals in den niedersächsischen
Finanzausgleich trotz des Rekorddefizits sogar ein.
Mut zu Entscheidungen
"Es allen recht zu tun, ist eine Kunst, die niemand kann", so die FWG, genau dies versuchten aber
die großen und kleinen Volksparteien im Rat. Alle wesentlichen Entscheidungen, die in die falsche
Richtung führten, so z. B. der Ausbau der Sauna für 1,5 Millionen Euro, seien mit Zustimmung von
SPD, CDU, Grünen und FDP erfolgt. "Diese Leute haben bewiesen, dass sie Hilfe brauchen", so die FWG.
Nur wer sorgfältig die Probleme analysiere, gerechte Lösungen erarbeite, ergebnisoffen informiere
und zuhöre und versuche, die Einwohner zu überzeugen, werde in der Lage sein, auch schmerzhafte
Maßnahme zu vermitteln und durchzusetzen. Genau dies sei der Ansatz der FWG."Im Kreise unserer
Kandidaten ist der Wille und der Sachverstand vorhanden, den Dingen betriebswirtschaftlich anhand
gründlicher, detaillierter Analysen auf den Grund zu gehen und umsetzbare Vorschläge zu erarbeiten,
und dafür bitten wir um Stimmen".Eine Fülle durchgerechneter Verbesserungsvorschläge findet sich
auf der Website der FWG. So ließen sich z. B. bei Rückübertragung der Straßenbeleuchtung von Harzenergie
auf die Stadt 200 000 Euro jährlich einsparen.
Grundschulentwicklung
Junge
Familien mit Kindern stünden für die FWG ganz oben auf der Prioritätenliste. Dabei werde die Diskussion
über Grundschulstandorte eines der zentralen Themen der kommenden Wahlperiode sein, so die FWG.
Zwar sei das Interesse eines Ortsteiles am Erhalt seiner Grundschule verständlich, vorrangig gehe es aber
um die optimale Ausbildung der Grundschüler. Ohnehin sei fraglich, ob z. B. eine Zwergschule mit
kombinierten Klassen tatsächlich ein Argument für Zuzugswillige darstellt. So habe die FWG im Januar
2005 die Zusammenfassung der beiden Grundschulen Dorste und Förste am Standort Förste bei Schließung
der Grundschule Dorste beantragt, sei damit aber mutterseelenallein geblieben. In Dorste gebe es nun
kombinierte Klassen, während in Förste Schulraum leer stehe. Eine detaillierte Analyse der FWG habe
seinerzeit ergeben, dass bei einer Beschulung der Dorster Schüler in Förste die Klassenfrequenzen dort
deutlich sinken würden (auf im Mittel 20 Schüler pro Klasse), die Schule wäre mittelfristig durchgängig zweizügig, es
wären auch mehr Arbeitsgemeinschaften möglich. Bei Schließung der Dorster Schule entfielen dort die
Bewirtschaftungskosten, das Gebäude im Einzugsbereich von Göttingen wäre vermutlich gut verwertbar.
Beließe man auch nur einen Teil dieser Erträge im System der Grundschulen, hätte man als Folge des
Schülerrückganges sogar eine Demographie-Rendite erwirtschaftet. Was der Landkreis bei den
weiterführenden Schulen längst erledigt habe, nämlich ein mittelfristig zukunftssicheres System
der Beschulung aufzubauen, damit habe die Stadt Osterode noch nicht einmal angefangen.
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