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Wie die Schulleiterin der Grundschule Sösetal Frau Ahrberg erläuterte, ist aus pädagogischer Sicht die Beschulung der Dorster und Förster an einer Schule die beste Lösung, zumal der Klassenbildungserlass vorgibt, dass gleichstarke Klassen gebildet werden sollen.
Beide Orte haben zusammen eine Schülerzahl, die eine 2-zügige Führung der Klassen 1-4 gewährleistet und somit Vertretungen besser koordiniert werden können. Auch der Einsatz der Fachlehrer und die Begabtenförderung kann ordentlich umgesetzt werden.
Die Klassenstärke in dem kommenden Schuljahr zeigt, dass eine gleich starke Klassenbildung in der bisherigen Form nicht gegeben ist.
Klasse 1 | Klasse 2 | Klasse 3 | Klasse 4 | |
Dorste | 20 | 15 | 10 | 13 |
Förste | 29 | 23 | 24 | 28 |
Gesamt | 49 | 38 | 34 | 41 |
Ab einer Klassenstärke von 28 Schülern ist eine Teilung möglich, wobei bei einer Zusammenlegung die 4ten Klassen für das kommende Schuljahr nicht auseinandergerissen werden.
Der Vorteil
hierbei ist, dass die Klassenstärke auf ein normales Maß reduziert wird und der Unterricht vom jeweiligen Fachlehrer/innen durchgeführt
werden kann und nicht die Lehrkraft mit Schwerpunkt Musik und Kunst, Mathe und Deutsch unterrichten muss.
Durch das derzeitige Pendeln der Lehrkräfte zwischen den Schulen geht viel Zeit für die Schüler
verloren und die Kommunikation innerhalb des Lehrkörpers leidet ebenfalls. Dies sind nur einige Argumente, die für einen Schulort sprechen.
Das Argument einer Mutter "Ich habe lieber einen gestressten Lehrer/in, als das mein Kind vom Fahren gestresst wird!" ist schon sehr fragwürdig. Wie wertvoll der Unterricht bei permanent gestressten Lehrern/innen ist, muss wohl nicht weiter erörtert werden.
Die Schüler aus Marke pendeln seit Jahrzehnten nach Förste zur Grundschule ohne das bleibende Schäden sichtbar wurden, hierüber hat sich bislang noch niemand aufgeregt.
Bereits im letzten Jahr wurde die Schließung der Dorster Nebenstelle diskutiert und die Planungen für das Schuljahr 2006/2007 vorgenommen, bis kurz vor den Sommerferien wieder alles verworfen wurde und die Dorster Nebenstelle die Genehmigung erhielt eine Kombiklasse 1 u.2 Schuljahr einzurichten und der Standort somit erhalten blieb. Es war aber schon damals klar, dass dies nur ein Aufschub sein würde, da die demografische Entwicklung nun einmal rückläufig ist und die Schülerzahlen in den nächsten Jahren weiter sinken und Kombiklassen so nicht mehr genehmigt werden.
Seit der Zusammenlegung der Dorster und Förster Schule zu einem Schulbezirk in 2004 schwebt das Damoklesschwert der Schließung über der Dorster Nebenstelle und es verwundert dann schon, dass die Dorster Eltern über die Entwicklung überrascht sind und mangelnde Diskussionsbereitschaft seitens des Schulträgers beklagen.
Das Hauptargument gegen eine Schließung, die Schülerbeförderung, wird vom Landkreis in der Form gelöst, dass die Haltestellen für die Schulbusse in die Turmstraße und die Meierbreite verlegt werden sollen, so dass sie nicht mehr direkt an der Bundesstraße liegen. Auch der Unterrichtsbeginn kann auf 8:00 Uhr verschoben werden, so dass die Grundschüler nicht schon zu nachtschlafender Zeit aus dem Haus müssen. Ausserdem steht den Dorste Grundschülern ein eigener Bus zur Verfügung und die Fahrzeit bei einer Wegstrecke von ca. 5 Km ist auch überschaubar und die Transportkosten müssen auch nicht von den Eltern getragen werden.
Nichts desto trotz haben die Dorster einen Antrag zur Standortsatzungsänderung gestellt, mit der Sie die
Eigenständigkeit der Dorster Schule als eigenen Schulbezirk wieder herstellen wollen. Der Genehmigungsprozess wird Wochen in
Anspruch nehmen und es ist auch nicht klar, ob er dann von Erfolg gekrönt sein wird.
Das heißt, es wird voraussichtlich wieder erst
kurz vor den Sommerferien Klarheit darüber herrschen, wie das kommende Schuljahr organisiert wird.
Dass die Dorster Eltern
über die Schließung nicht glücklich sind ist nachvollziehbar. Das wären die Förster Eltern auch nicht, wenn die Situation anders herum wäre.
Allerdings sollten sich alle Beteiligten darüber im Klaren sein, dass die Schule nicht mit der 4ten Klasse aufhört, sondern eigentlich erst
beginnt.
Es ist kein Geheimnis, dass Kinder aus den kleinen Kuschelschulen auf den Dörfern es erheblich schwerer haben sich von dem Kulturschock zu erholen der sie erwartet wenn sie sich in einer weiterführenden Schule zurechtfinden müssen. Diese werden von hunderten von Schülern besucht und nicht nur von einer Handvoll und Sie müssen sich auf wechselnde Lehrer und Anforderungen etc. einstellen.
Also sollten alle an dieser Stelle die eigenen Belange, Animositäten und das kollektive Ego einmal zurückstellen und ganz nüchtern überlegen: "Welche Lösung bereitet mein Kind am besten auf die zukünftigen Anforderungen vor". Die Kleinstschule mit 58 Schülern und 2-3 Lehrkräften bestimmt nicht.
Auf jeden Fall ist es wünschenswert, wenn schnellstens eine Lösung gefunden wird. Denn wenn jetzt wieder eine Ausnahmeregelung getroffen wird haben wir die Diskussion im nächsten und übernächsten Jahr wieder. Letztendlich leiden die Kinder unter diesem Zustand und diese haben mit der Zusammenlegung wahrscheinlich die wenigsten Probleme. Vielleicht sollte man sie einfach mal fragen.
(Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung der Internetzeitung Eseltreiber)
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