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Krankenhäuser

Zur Schließung des Osteroder Krankenhauses

Bericht des Kreistagsabgeordneten Dr. Wolfgang Wegener

Der Weg zum Zentralkrankenhaus

Heute um 17 Uhr begann die Verlegung der letzten 10 Patienten des Osteroder Krankenhauses nach Herzberg, der letzte Patient verließ das Haus gegen 18 Uhr 30. Damit ist die seit 1964 andauernde Diskussion über die Neuordnung des Krankenhauswesens im Landkreis Osterode, die eng mit der Person des von 1968 bis 1999 amtierenden Oberkreisdirektors Friedrich-Karl Böttcher verbunden ist, faktisch beendet.

Zentrales Element dieser Diskussion war die Frage der Notwendigkeit eines Zentralkrankenhauses, vorbelastend wirkte sich ein Gutachten der Wibera aus. Der Gutachter kam in der Sitzung des Kreistages vom 23. 6. 1969 zu dem Schluss, "zunächst" sei vom Bau eines Zentralkrankenhauses abzuraten. Der Kreistag beschloss im August 1969 eine Zweierlösung (Neubau in Herzberg und Ausbau in Osterode) für den Fall, dass ihm die Trägerschaft des städtischen Krankenhauses in Osterode übertragen würde. Nachdem dies nicht geschah, wurde im April 1970 der Bau eines Krankenhauses in Herzberg in Bauabschnitten, welches letztlich die gesamte Grundversorgung übernehmen sollte, beschlossen. 1972 beschloss der Kreistag den Neubau dieses Krankenhauses in der Endausbaustufe (Osterode sollte nach Übernahme als geriatrische Abteilung mit 80 Betten weiterbetrieben werden) und 1978 schließlich beschloss der Kreistag letztlich angesichts dessen, was vom Geldgeber Land zu diesem Zeitpunkt für realisierbar gehalten wurde, die bis heute bestehende Struktur als Zweierlösung, gedacht aber nur als Übergang zu einem Zentralkrankenhaus in Herzberg. Das neue Herzberger Krankenhaus wurde 1991 eröffnet und diente bis heute zusammen mit dem heute geschlossenen Osteroder Haus der Versorgung der Bevölkerung.

Das 1956 erbaute städtische Osteroder Krankenhaus ging zum 1. 1. 1973 auf den Landkreis über und wurde 1998 von Rhönkliniken erworben. Es fällt nun wieder an die Stadt Osterode zurück. Zur Nachnutzung habe ich mehrere Alternativen vorgeschlagen, darunter auch den Abriss des Osteroder Krankenhauses zur Schaffung von Baugrundstücken - es handelt sich um eine der attraktivsten Lagen der Stadt. Die Dialyse wird in das Herzberger Haus der Rhön-Kliniken übersiedeln.

Auch ich bin traurig über den Verlust des "alten Kastens" mit familiärer Atmosphäre, an dem auch viele Erinnerungen hängen. Es war aber letztlich nicht möglich, zwei Krankenhäuser im Landkreis zu betreiben. Einer der größten Klinikkonzerne Deutschlands investierte in den notwendigen Anbau in Herzberg und stellt dort eine attraktive, moderne Klinikversorgung für die Einwohner sicher - der neugestaltete Eingangsbereich vermittelt Hotel-Atmosphäre. Die öffentlichen Diskussionen waren mit dem Verkauf der Kreiskrankenhäuser beendet.

Anmerkung vom 25. 10. 2010

Auf Antrag der FWG im Rat der Stadt Osterode am Harz vom 3. Juni 2009 ist das ehemalige Osteroder Krankenhaus nunmehr abgetragen worden.

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FWG Osterode
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Kontakt: Dr. Wolfgang Wegener, Falkenweg 6, 37520 Osterode,
Tel. 05522-72609, Fax 05522-506378. Mail: wegener@fwg-osterode.de