FWG Osterode am Harz Politik für Stadt und Landkreis - Daten, Fakten, Konzepte. |
die zum 1. 6. 2005 in Kraft tretende Änderung der Technischen Anleitung Siedlungsabfall wird bundesweit zu einer Konzentration der Abfallentsorgung auf große Anlagen und damit verbunden zu einer erhöhten Anzahl von Mülltransporten führen. Es liegt auf der Hand, dass sich damit auch Sorgen verbinden. Der heute von einem über den Hattorfer Wahlvorschlag der CDU gewählten Kreistagsabgeordneten gestellte Antrag zielt darauf, die einzurichtende Umladestation, von der aus der im Landkreis Osterode am Harz eingesammelte Hausmüll zu der zentralen MBA-Anlage in Deiderode bei Göttingen verbracht wird, nicht auf dem Gelände der Kreismülldeponie (KMD) zu errichten, sondern in der Nähe der B27 in der Aue bei Herzberg.
Wir befinden uns hinsichtlich der Abfallentsorgung in der Solidargemeinschaft des Abfallzweckverbandes Südniedersachsen, der von den Landkreisen Osterode, Northeim und Göttingen sowie der Stadt Göttingen gegründet wurde. Dabei wurde u. a. eine Solidarisierung der Transportkosten ab Umladstation vereinbart. Diese Solidargemeinschaft hat selbstverständlich ein Interesse an Wirtschaftlichkeit, unzumutbare Verhältnisse brauchen allerdings ebenso selbstverständlich nicht hingenommen werden.
Klar ist, dass die Einwohner der Gemeinden Hattorf und Wulften bei dem beantragten Alternativstandort in der Aue hinsichtlich der Mülltransporte entlastet würden, ebenso klar ist aber auch, dass dieser Standort mit deutlichen Mehrkosten verbunden wäre; so befindet sich die KMD ja bereits im Eigentum des Landkreises. Es handelt sich also um eine Abwägung, und wir werden das Ergebnis dieser Abwägung zumindest dann unseren Partnern nachvollziehbar erläutern müssen, wenn wir uns für die teurere Lösung entscheiden sollten. Es ist gut und richtig, die im Antrag gestellte Frage aufzuwerfen, und ich begrüße die sehr aufwendige Vorarbeit der Verwaltung, in die viel Zeit geflossen ist. Sachgerecht und nachvollziehbar kann nur anhand von Fakten entschieden werden.
Durch die Errichtung der Umladestation in Hattorf (Transporte nach Göttingen) werden im Vergleich zu heute jährlich 5079 Mehrtransporte durch Hattorf erwartet ( bisher waren dies 22 012 Transporte jährlich). Entlastung in Höhe von 6656 Transporten wird es dagegen geben durch den Wegfall der Müllmengen aus Goslar und der gewerblichen Mengen insbesondere aus Herzberg, aber auch durch insgesamt rückgehende Müllmengen (u. a. aufgrund des Einwohnerrückganges). Dadurch wird die Mehrbelastung durch Errichtung der Umladestation auf dem Gebiet der KMD überkompensiert. Insgesamt werden wir dann eine um 1 F/h niedrigere Belastung von 8,5 F/h haben. Die Situation würde sich somit im Vergleich zum derzeit erträglichen Zustand nicht verschlechtern, sondern sogar noch verbessern. Der Standort in der Aue allerdings würde die Situation noch weiter verbessern, dann würden statt 8,5 F/h Mülltransporte durch Hattorf lediglich noch 3 F/h Mülltransporte erfolgen.
Auf der Basis des Gesagten ergibt sich insgesamt folgende Prognose für die Ortsdurchfahrt in Hattorf:
Durchfahrten pro Stunde (Hattorf) | |||
Mülltransporte | LKW | LKW plus PKW | |
Heute | 9,5 | 38 | 380 |
Umladestation KMD Hattorf | 8,5 | 37 | 379 |
Umladestation Aue | 3,0 | 32 | 374 |
Dieser Vergleich spricht eine klare Sprache. Niemand dürfte den Unterschied zwischen 37 und 32 LKW Durchfahrten pro Stunde bzw. den Unterschied zwischen 379 und 374 Fahrzeugbewegungen pro Stunde in Hattorf bemerken - die Ruhezeit zwischen zwei Fahrzeugdurchfahrten von im Mittel 10 Sekunden würde sich um 2/10 Sekunden vermindern.
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