FWG Osterode am Harz Politik für Stadt und Landkreis - Daten, Fakten, Konzepte. |
das Ölscheichtum Dubai hat bekanntlich als Standortfaktor eine Skihalle in die Wüste gesetzt. Über den Kostendeckungsgrad dieser Einrichtung ist nichts bekannt, und der könnte dem Scheich dort auch ziemlich gleichgültig sein, da er über sehr tiefe Taschen verfügt. Das Gasscheichtum Osterode mit seinem Energieversorger Harzenergie hat als Standortfaktor das Erlebnisbad Aloha, und dessen Kostendeckungsgrad scheint der Verwaltung auch gleichgültig zu sein, obwohl der städtische Haushalt im Gegensatz zu dem in Dubai ziemlich ruiniert ist. Erstmals seit zehn Jahren gibt die Verwaltung den Kostendeckungsgrad des Erlebnisbades Aloha nicht mehr an. Der Kostendeckungsgrad sei "nur sehr eingeschränkt aussagefähig", so die Verwaltung, ein Unternehmen wie die WiBO halte seine Einrichtungen auf dem neuesten Stand und weise "folgerichtig einen niedrigeren Kostendeckungsgrad aus als Unternehmen, die dies nicht tun". Ob es tatsächlich folgerichtig ist, dass ein Unternehmen, welches seine Einrichtungen auf dem neuesten Stand hält, einen niedrigeren Kostendeckungsgrad hat als ein Unternehmen, welches dies nicht tut, bezweifele ich in dieser Allgemeinheit. Dass es aber einen direkten Zusammenhang zwischen dem Kostendeckungsgrad im Aloha und dem städtischem Haushalt gibt, und dass der Kostendeckungsgrad uns keineswegs gleichgültig sein kann, werde ich gleich darlegen.
Im Ergebnis stieg 2007 das jährliche Defizit auf dem Rekordwert von 2,1 Mio. € (5 693 € pro Tag) entsprechend 9.46 €/Besucher. Ohne Berücksichtigung der Kapitalkosten stieg das Defizit 2007 auf 1,3 Mio. € entsprechend 5,8 € pro Besucher - beides ebenfalls Rekordwerte. Im Durchschnitt verursachte jeder Besucher Kosten von 13 Euro und zahlte an der Kasse 3.3 €
Statt den Kostendeckungsgrad anzugeben, sollen Ziele aufgezeigt werden, so die Verwaltung: Eine stärkere Beteiligung der Besucher des Aloha an den laufenden Kosten ist keines dieser im Bericht aufgeführten Ziele. Der Kostendeckungsgrad ohne Kapitalkosten, der sich aus dem Zahlenwerk leicht ermitteln lässt, sinkt auf ein Rekordtief von 38,7 % ab, 2000 hatte er noch 59.7 % betragen.
Erstmals seit 1989 soll der Gewinn der WiBO, der 2007 durch Ausschüttungen der Harzenergie in Höhe von 4.3 Mio. € zustande kommt, an den städtischen Haushalt ausgeschüttet werden, es handelt sich mit 1.3 Mio. € um fast den gesamten Bilanzgewinn. Hätten wir seit 2000 diszipliniert gehandelt und den Kostendeckungsgrad von damals bis heute gehalten, so hätten 433 000 € mehr ausgeschüttet werden können.
Aloha (incl. BHKW) | 2007/T€ | 2006/T€ |
Umsatzerlöse | 734 | 715 |
Sonstige betriebliche Erträge incl. BHKW | 63 | 65 |
Material, bezogene Leistungen, | ||
sonstige betr. Aufwendungen, Steuern | 1 167 | 1 022 |
Personalaufwand | 894 | 863 |
Kapitalkosten | 814 | 893 |
- Abschreibungen | 461 | 566 |
- Zinsen | 353 | 327 |
Defizit | ||
- ohne Kapitalkosten | 1 264 | 1 105 |
- incl. Kapitalkosten | 2 078 | 1 998 |
Kostendeckungsgrad(Umsatzerlöse/Kosten) | 2007/% | 2006/% |
- ohne Kapitalkosten | 38.7 | 41.4 |
- incl . Kapitalkosten | 27.7 | 28.1 |
Zuschuss pro Besucher | 2007/€ | 2006/€ |
- ohne Kapitalkosten | 5.76 | 4.74 |
- incl. Kapitalkosten | 9.46 | 8.58 |
Besucher (incl. Sauna) | 219 618 | 232 890 |
Stadthalle (incl. BHKW) | 2007/T€ | 2006/T€ |
Umsatzerlöse | 152 | 173 |
Sonstige betriebliche Erträge (incl. BHKW) | 17 | 19 |
Material, bezogene Leistungen, | ||
sonstige betr. Aufwendungen, Steuern | 248 | 274 |
Personalaufwand | 301 | 298 |
Kapitalkosten | 214 | 458 |
- Abschreibungen | 121 | 290 |
- Zinsen | 93 | 168 |
Defizit | ||
- ohne Kapitalkosten | 380 | 380 |
- incl. Kapitalkosten | 594 | 838 |
Kostendeckungsgrad (Umsatzerlöse/Kosten) | 2007/% | 2006/% |
- ohne Kapitalkosten | 30.8 | 33.6 |
- incl . Kapitalkosten | 22.2 | 18.6 |
Der Zuschuss pro Besucher lässt sich nicht ermitteln, da die Besucherzahl bei Vermietungen (z.B. Abi-Ball) nicht ermittelt wird.
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