FWG Osterode am Harz Politik für Stadt und Landkreis - Daten, Fakten, Konzepte. |
Der Stadtbus laufe seit etwa einem Jahr im Probebetrieb, die Stadt habe zahlreiche Werbeaktionen durchgeführt, die Stadt sei voll mit Werbeplakaten. Im Ergebnis nutzten diesen Bus durchschnittlich 100 Personen pro Tag. "Die Einwohner nehmen den Bus nicht an", so die FWG. Im Extremfall handele es sich dabei um ein und dieselben 50 Personen, die täglich einmal mit dem Stadtbus hin und her führen, und somit mit 2600 Mark pro Kopf jährlich durch die Stadt subventioniert werden. Der Beitrag des Stadtbusses zur Belebung der Innenstadt sei Null, "100 Personen fahren auf dem Innenstadtring in weniger als drei Minuten vorbei", so ein FWG - Sprecher. Der Stadtbus komme zudem lediglich der Innenstadt zugute, die Ortsteile -in denen ebenfalls Osteroder wohnten - hätten davon nichts. Erfahrungen aus Großstädten zeigten zudem klar, dass die Taktfrequenz von einer Stunde viel zu hoch sei, um den Bus auslasten zu können. So heiße es im Nahverkehrsplan, die maximal akzeptable Taktfrequenz sei 15 Minuten, bei längeren Taktfrequenzen würden Busse im Stadtverkehr nicht mehr angenommen. So komme man etwa in Osterode bei einer durchschnittlichen Wartezeit von einer halben Stunde vielfach schneller zu Fuß nach Hause als mit dem Bus.
Die Stadt Osterode fahre seit Jahren hohe strukturelle Haushaltsüberschüsse, die jetzt, nachdem die Rücklage verwirtschaftet sei, offenbar würden. Das derzeitige Defizit betrage 3,2 Mio. Mark. "Es ist nicht zu fassen, dass die Ratsmehrheit in dieser Situation diesen hochdefizitären Geisterbus als neue freiwillige Leistung der Stadt fahren lassen will. Sollte unserem Antrag im Stadtrat nicht gefolgt werden, werden wir den Haushalt ablehnen", schließt die Stellungnahme der FWG.
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